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Fassade des Hanse-Viertels in Hamburg

Genau genommen hat das nichts mit Verwitterung zu tun, ganz im Gegenteil. Bei einem Besuch in Hamburg hat mir mein Schwager (selbst Architekt) das Hanse-Viertel in Hamburg gezeigt und erzählte mir eine unglaubliche Geschichte.

Wenn man genau hinschaut, erkennt man an der gebogenen Eingangsfassade über den Messingbuchstaben "HANSE VIERTEL" einen weiteren Schriftzug durch unterschiedliche Färbung der Mauerziegel. Das Hanse-Viertel wurde 1980 eröffnet, und nach dem Entfernen der Gerüste kam der Schriftzug zum Vorschein. Oberhalb der Messingbuchstaben am Haupteingang ist ein ungefähr zwanzig Ziegel hoher hellerer Bereich zu sehen, in dem ursprünglich das Wort „POLEN“ in dunkleren Klinkern zu lesen war. Polnische Maurer hatten die Ziegel nach Farbe sortiert; die helleren für den Hintergrund und die dunkleren für die Schriftzeichen. Offenbar hatten sich die polnischer Bauarbeiter unter dem Eindruck der in Polen aktiven Gewerkschaftsbewegung um L. Walesa einen kleiner Streich erlaubt.

Das konnte natürlich nicht so bleiben, und so mussten die Bauarbeiter nochmal 'ran und nacharbeiten. Wenn man genau hinsieht, ist der Schriftzug (besonders bei Regenwetter) immer noch zu erkennen, auch nach 40 Jahren Verwitterung der Ziegel.

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