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Algen auf Wärmedämmverbundsystem (WDVS)


Die Vergrünung von Fassaden, die nachträglich mit Wärmedämmverbundsystemen gedämmt wurden, kann man häufig sehen.

Hier ist ein besonders interessantes Beispiel gezeigt. Dort, wo der Regen auf die Fassade fällt, ist eine massive Vergrünung durch Algen eingetreten. Unter dem Dachvorstand bleibt die Fassade trocken, wodurch das Wachstum der Algen behindert wird. Algen brauchen Feuchtigkeit, und die bietet offenbar die einmal befeuchtete Fassadenoberfläche in ausreichendem Maße. In Trockenzeiten sind Algen über längere Zeit in der Lage zu überleben. Sonnenstrahlung kommt nicht an die nach Norden zeigende Fassade, weshalb eine völlige Autrocknung des Putzes wohl nie richtig stattfiindet.

Interessant ist, dass hier die Unterkonstruktion des Dämmsystems zu erkennen ist. Deutlich sind die Nägelköpfe, mit denen die Dämmplatten an der Fassade befestigt sind, durch helle, nicht vergrünte  Punkte zu sehen. Vermutlich beeinflussen die metallischen Nägelköpfe den Feuchtehaushalt des Putzes. Offensichtlich ist die Putzstärke nicht sehr groß.

Des weiteren hat es nach der Sanierung wohl noch einigen Ausbesserungsbedarf gegeben. In Höhe der ersten Geschossdecke über den Fenstern und in Höhe der unteren Fensterbänke sind offenbar horizontale Risse im Putz ausgebessert worden. Auch an diesen Stellen ist der Feuchtehaushalt verändert. Das sieht nicht schön aus.

Ich habe viele solcher Vergrünungen an Wäremdämmverbundsystemen beobachtet. Häufig sind es Konstruktion-, Planungs- und/oder Ausführungsfehler. Ich halte von einer nachträglichen WDVS-Fassadendämmung bei Altbauten nicht viel, und habe Firmen erlebt, die sich weigerten, solche Systeme einzusetzen.

 

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